Imatra

photo © Visit Finland / Julia Kivelä

Die am Saimaa-See gelegene südostfinnische Stadt Imatra ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Reiseziel, dank der Lage in der Nähe der russischen Grenze und dem durchfließenden Fluss Vuoksi mit dem beeindruckenden Wasserfall Imatrafall, dem größten Wasserfall Europas. Der Imatrafall ist ein bedeutendes Touristenziel seit dem Besuch der Zarin Katharina der Großen 1772.

Reiseführer Imatra – Tourismus Imatra

Auch der Komponist Richard Wagner und der Schriftsteller Alexander Dumas haben den Wasserfall in Imatra bewundert, und die Stelle ist auch im finnischen Nationalepos Kalevala erwähnt. Erst 1971 bekam Imatra das Stadtrecht. Sie ist allerdings seit der Steinzeit besiedelt worden, und es gibt mehrere steinzeitliche archäologische Fundstellen in der Region. Besonders im 19. Jahrhundert war die Stadt ein wichtiges Reiseziel für die Oberschicht von Sankt Petersburg, die die hoch entwickelten Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten sowie die Infrastruktur der Region bewunderten.

Der Imatrafall ist nicht die einzige Naturattraktion von Imatra – auch die Wildnisgebiete rund um die Stadt locken Besucher aus nah und fern. In der Nähe der Stadt finden Sie sogar fünf Naturpfade – die Pfade von Mellonlahti, Vuoksi-Fluss und Tainio, den Natur- und Kulturpfad von Muinaisuoma sowie den Waldpfad von Vuoksenniska – auf denen Sie die Natur, den Saimaa-See und den Imatrafall mit allen Sinnen erleben können. Für Abenteurerlustige ist die Imatra Express-Drahtseilrutsche über den Wasserfall ein absolutes Muss. Der Kruununpuisto-Park rund um den Imatrafall wurde vom Zaren Nikolaus I 1842 gegründet und ist der älteste Naturpark Finnlands.

Für Urlauber mit Interesse für Geschichte hat das Gebiet viel zu bieten. Eine gute Stelle, die Entdeckungsreise zu beginnen, ist das Kulturhaus Virta. Im diesen beeindruckenden modernen Gebäude befindet sich die Karelia-Saal, wo unter anderem Konzerte klassischer Musik stattfinden, das Museum für moderne Kunst mit Ausstellungen von zeitgenössischen Kunstwerken sowie das Stadtmuseum für Kulturgeschichte, wo Sie zum Beispiel eine umfassende Fotosammlung bewundern können. Die Rolle der naheliegenden russischen Grenze wird im Grenzmuseum am Garnisonstandort Immola diskutiert. Die ständige Ausstellung zeigt die Geschichte finnischer Grenzen und erzählt vom Leben der Grenzwachen während dem letzten Jahrhundert. Das Piponius-Haus, ein hervorragendes neuklassisches Gebäude aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts, enthält das Veteranmuseum mit Gegenständen aus dem zweiten Weltkrieg. Ein Teil des Museums ist dem legendären Scharfschütze Simo Häyhä gewidmet. Weitere sehenswerte Museum der Region sind und das Industriearbeiter-Wohnmuseum am Fluss Vuoksi.

In Imatra befindet sich auch eines der originellsten Werke des berühmten finnischen Architekten Alvar Aalto, die Kirche der drei Kreuze. Der Glockenturm stellt einen von oben geschossenen Pfeil dar, aus den 102 Fenstern der Kirche nur 2 sind symmetrisch, und anstatt eines Altarbilds gibt es drei Kreuze im Vorderteil der Kirche. Diese und andere Details wie Dachkonstruktionen mit eingelassenen Lüftungsschächten machen die 1957 gebaute Kirche einfach einzigartig. Architektonisch sehr interessant ist auch das Staatshotel von Imatra in der Nähe des Wasserfalls. Dieses luxuriöse, im Jugendstil gebaute Schloss wurde 1903 vor allem für russische Touristen fertiggestellt. Ursprünglich hieß das imposante Gebäude Grand Hotel Cascade d’Imatra.