Finnische Tierwelt

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Finnische Tierwelt

Die Diversität von Tier- und Pflanzarten in Finnland überrascht viele ausländische Besucher. Es wird geschätzt, dass hier ständig ungefähr 70 verschiedene Tierarten zu finden sind. Die Vogelwelt ist auch umfangsreich: es gibt ungefähr 450 Vogelarten, die hier ganzjährlich oder saisonmäßig leben. In Finnland kommen fünf Reptilienarten und fünf Amphibienarten vor, die alle ungefähr von September bis April Winterschlaf halten. Auch die Flora ist bunt: es gibt ungefähr 1200 Gefäßpflanzarten, 800 verschiedene Moose und 1000 Flechtenarten zu betrachten.

Fauna
Die meisten Besucher in Finnland haben von dem ‚großen Vier‘ gehört, das auf die größten Raubtiere des Landes hinweisen: den Braunbär, den Wolf, die Luchse und den Vielfraß. Außer diesen beeindruckenden Tieren gibt es hier 11 weitere fleischfressende Säugetiere, nämlich der Polarfuchs, der Rotfuchs, der Marderhund, das Hermelin, der Europäische Nerz, das Mauswiesel (das kleinste Raubtier der Welt), die Iltisse, der Baummarder, der Zobel, der Dachs und der Otter. In Finnland lebt auch eine der bedrohtesten Robben der Welt, die Saimaa-Ringelrobbe, die nur im Saimaa-See vorkommt. Sie ist eine von drei Unterarten der Robbe, die nur im Süßwasser leben, und ist mit einem Bestand von nur etwa 260 sehr gefährdet. Weitere heimische Säugetiere sind die sieben Fledermausarten, sieben Spitzmausarten und 18 Nagetierarten wie Lemminge, Wühlmäuse und das Europäische Gleithörnchen.

Die Vielzahl an Säugetieren ist also groß, trotzdem verblasst sie im Vergleich zu der Diversität von finnischen Vogelarten. Ganzjährlich oder saisonmäßig leben in Finnland ungefähr 450 Vogelarten – einige davon sind jedoch vor über 50 Jahren hier zum letzten Mal gesehen. Dank der nordöstlichen Lage, können Sie einer Reihe von Vogelarten, die nicht anderswo in Europa leben, in Finnland begegnen. Zahlreiche Vogelbeobachter kommen hier, um diese Vogelarten zu sehen, unter anderem der Schwarzspecht, der Buntspecht, der Sperlingskauz, der Bartkauz, die Schneeeule, der Seeadler, der Steinadler, der Merlin, die Kurzschnabelgans, die Weidenmeise, die Lapplandmeise, das Birkhuhn und das Auerhuhn. Die Anzahl von Raubvogelarten ist besonders groß: 23 Arten von Milanen, Habichten und Adlern, neun Falkenarten, 11 Eulenarten sowie der Fischadler. Frühling ist die Lieblingsjahreszeit vieler Vogelbeobachter, da die Zugvögel zurück nach Finnland kehren – auch der elengante Singschwan, ein unserer beliebtesten Vögel und der Nationalvogel Finnlands.

Trotz der nördlichen Lage und den harten Wintern kommen in Finnland fünf Reptilienarten und fünf Amphibienarten vor, die alle ungefähr von September bis April Winterschlaf halten. Zwei von den Reptilienarten sind Eidechsen: die Waldeidechse, eine der am weitesten verbreiteten Reptilien der Welt, und die einzige in ihrer Unterfamilie, die sich vivipar, oder lebendgebärend, fortpflanzt, im Gegensatz zu den anderen Arten, die sich eierlegend fortpflanzen; und die Blindschleiche, die auch vivipar ist. Blindschleichen sind relativ selten und werden oft mit Schlangen verwechselt, unterscheiden sich aber von den Schlangen durch einige Merkmale. Blindschleichen haben zum Beispiel bewegliche, verschließbare Lider, häuten sich in Stücken und können bedroht ihren Schwanz abwerfen.

Es gibt drei heimische Schlangenarten in Finnland: die Schlingnatter , die Ringelnatter und die Kreuzotter. Die Schlingnatter kommt nur selten und nur in den Åland-Inseln vor. Sie wird gelegentlich mit der Kreuzotter verwechselt, ist aber völlig harmlos für Menschen. Die ebenfalls ungiftige Ringelnatter ist die einzige eierlegende Schlange Finnlands und lebt hauptsächlich in Südfinnland, an der Ostseeküste und im südlichen Seengebiet. Die einzige giftige Schlange des Landes ist die Kreuzotter, ist jedoch in der Regel gefährlich nur für Kinder, alte oder kranke Menschen und diejenigen, die überempfindlich auf Viperngift sind. Der letzte bekannte Todesfall war 1984. Allerdings sollten Sie nach einem Kreuzotterbiss eine Giftinformationszentrale oder Notrufzentrale kontaktieren.

Die fünf in Finnland vorkommenden Amphibienarten sind der Nördliche Kammmolch, der Teichmolch, die Erdkröte und der Moorfrosch.

Für Angler ist Finnland ein Paradies. Die Ostsee, Tausenden und Tausenden Seen und zahlreichen Flüsse sowie die kleine Bäche Lapplands – es gibt fischreiche Gewässer für alle interessierte. In den finnischen Gewässern leben 67 Fischarten, und dazu kommen noch etwa 30 gelegentliche besuchende Fischarten. Fliegenfischer kommen hier, um riesige Lachse und Forellen zu fangen; und auch die anderen Fischarten, wie Aland, Arktische Saibling, Barsch, Brachse, Felchen, Hecht, Karpfen, kleine Maräne, Neunaugen, Quappe, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Zander, Zährte und Äsche, locken Angler an. In der Ostsee schwimmen unter anderem Atlantische Heringe, Flunder, Makrelen, Rochen, Heilbutte und Atlantische Lachse.

Flora
Nach der letzten Eiszeit, vor etwa 10 000 Jahren, eroberten Pflanzen wieder die finnischen Landschaften, und heute sind hier 1200 Gefäßpflanzarten, 800 verschiedene Moose und 1000 Flechtenarten zu finden. Pflanzen haben sich gut an die harten Winter und wechselhaften Witterungsverhältnissen angepasst, obwohl die Diversität an Pflanzenarten größer in Südfinnland als in Lappland ist, da das Klima dort milder ist. Nadelbäume, besonders Kiefern und Tannen, aber auch Sibirische Lärche und Wacholder, sind am weitesten verbreitet. In Südfinnland befindet sich eine Laubwaldzone, wo hauptsächlich Birken, Haseln, Espen, Ahorne, Ulmen, Linden und Erlen wachsen. Die Birke ist der finnische Nationalbaum und wächst fast überall in Finnland, auch am Polarkreis. Kiefern kann man sogar in Nordlappland finden, wo sie zusammen mit anderen extrem winterharten Arten wie Wollweiden und Fjällbirken erfolgreich sind.

Riesige Wälder und endlose Mosaiken von Seen und Inseln sind normalerweise die ersten und dominierenden Landschaften für Besucher in Finnland. Allerdings können Sie hier auch viel mehr entdecken. Mehr als 1000 Blumenarten garantieren, dass es viel anzuschauen gibt, und Im Spätsommer und Herbst stehen die wilden Beeren und Pilze für alle zur Verfügung. Beeren sind ein wesentlicher Teil finnischer Küche, werden oft mit der ganzen Familie gesammelt und vielseitig verwendet. Die am weitesten verbreiteten Beeren sind die Preiselbeere, die Heidelbeere, die Rauschbeere, die Moosbeere, der Kreuzdorn, die Waldhimbeere, die Walderdbeere, die Vogelbeere, die Allackerbeere und die Moltebeere. Die Finnen sind auch begeisterte Pilzesammler, aber vergessen Sie bitte nicht, dass Sie nur solche Pilze sammeln sollten, die Sie kennen, da es auch giftige Pilze in den Wäldern gibt. Die beliebtesten Pilze sind der Pfifferling, der Trompetenpfifferling, der Rotbraune Milchling, die Milchlinge, der Fichtensteinpilz, der Butterröhrling, der Schafporling, der Schwedische Matsutake, die Birkenrotkappe und der Sandröhrling.